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Drosseloptimierung ohne hydrologische Simulation? - Möglichkeiten und Grenzen des messdatenbasierten Ansatzes

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4. Expertenforum Regenüberlaufbecken, 26.02.2019 in Stuttgart, (2019)

Abstract

Die optimale Ausnutzung des vorhandenen Speichervolumens im gesamten Abwassernetz ist ein wichtiger Beitrag zum Gewässerschutz. Nicht optimal eingestellte Drosselorgane haben erhebliche Auswirkungen auf die Entlastungsaktivität von Regenüberlaufbecken und somit auf die Belastung der betroffenen Gewässer. Die Optimierung der Drosseleinstellung auf Basis von Niederschlags-Abfluss- und Schmutzfrachtmodellen ist daher ein wesentlicher Arbeitsschritt bei der Erstellung von Regenwasserkonzeptionen. Der vorliegende Beitrag beschreibt eine alternative Methode zur Optimierung der Drosselabflüsse an Regenüberlaufbecken auf der Basis von Messdaten. Die Vorgehensweise wurde an einem einfachen idealisierten Beispielsystem getestet. Dazu wurden Langzeit-Messdaten von zwei realen Regenüberlaufbecken verwendet. Die vorgestellte Methodik zeigt eine gute Anwendbarkeit im fiktiven vereinfachten Einzugsgebiet. Durch die direkte Verwendung der Messdaten können die Unsicherheiten in den Optimierungsergebnissen reduziert werden. Es wurden keine wesentlichen Unterschiede bei der Bestimmung der optimalen Drosselabflüsse für verschiedene Optimierungsziele (Minimierung von Überlaufvolumen, -fracht und Überlaufdauer) festgestellt. Eine Messdatenzeitreihe von vier Monaten mit mindestens 10 Regenereignissen reichte im untersuchten Fall für zuverlässige Optimierungsergebnisse aus. Während Regenwasserkonzeptionen in der Regel auf einen Planungshorizont von etwa 20 Jahren ausgelegt sind, eignet sich die messdatenbasierte Methode für eine regelmäßige Anwendung (z. B. jährlich). Das System kann somit fortwährend an die Entwicklung des Einzugsgebietes angepasst werden. Voraussetzung ist allerdings ist eine sorgfältige Prüfung der Messdaten.

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