Abstract
Aufgrund der Tatsache, dass es sich sowohl im Flugzeugbereich als auch im Automotivbereich um komplexe Steuersysteme handelt, welchen man in Zukunft zur ständigen Verbesserung der Produkte 'Flugzeug' bzw. 'Pkw/Lkw' immer komplexere Funktionen aufbürden wird, und es sich in beiden Fällen um äußerst sicherheitskritische Systeme handelt, wird die Entscheidung der Automobilindustrie in Richtung X-By-Wire zu gehen eine Entwicklung auslösen, welche mittelfristig zu ähnlichen Systemstrukturen führen wird. Dies könnte durch Forderungen der Kunden nach zukünftig noch zuverlässigeren Produkten (zumindest im Flugzeug und Lkw-Bereich) sogar verstärkt werden. Unplanmäßige Reparaturen sollen möglichst nicht mehr auftreten. Systeme, welche solchen Anforderungen genügen können, sind solche mit klarer, zentraler Struktur und einem redundanten Zentralrechner. Dabei muss der Zentralrechner keineswegs bedeuten, dass es keine dezentrale Elektronik oder Controller mehr geben wird, es bedeutet lediglich eine Neuverteilung der Aufgaben dahingehend, dass sich lokale Controller auf lokale Funktionen beschränken und sie ihre Vorgabekommandos vom Zentralrechner mit seiner Systemübergreifenden Sicht erhalten. Alle komplexen Funktionen werden in Zukunft als ein Stück 'Applikations-Software' im Zentralrechner ablaufen, welcher zugleich das zentrale System-/Redundanzmanagement ausführt. Ein System dieser Art wird Auswirkung auf die Bezieher-/Lieferantenbeziehung haben. So wird dem Hersteller von Pkw/Lkw bzw. Flugzeugen in Zukunft eine größere Integrationsrolle zukommen, wobei nicht ausgeschlossen ist, dass eine solche Integrationsrolle auch von einem Zulieferer übernommen werden kann. Auf der anderen Seite wird der Systemlieferant zukünftig neben seiner Hardware auch eine CD mit seiner Applikations-SW beim Auftraggeber abliefern.
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