Plastic-Memory-Effekt contra Wärmedehnung bei Dichtungen
G. Wüstenhagen, and H. Müller. Antriebstechnik, Vereinigte Fachverlage GmbH, 32 (6):
61–63(1993)101.
Abstract
Bei früheren Gestaltungsvarianten des EWDR wurde beim plötzlichen Abfall des Flüssigkeitsdrucks sogenannte spontane Leckage beobachtet. Inzwischen wurde festgestellt, daß diese Erschemnung ausschließlich eine Folge der starken Wärmedehnung des PTFE- Werkstoffs ist. Der Begriff ,,spontane Leckage“ wird demgemaß ersetzt durch ,,thermische Leckage“. Bei Wellendichtungen aus PTFE-Werkstoffen, deren Dichtkörper bei der Montage gedehnt wird, wirkt grundsätzlich der Plastic-Memory-Effekt der Wärmedehnung entgegen. Entscheidend für die Stärke des Plastic- Memory-Effekts scheinen sowohl der Grad der Dehnung als auch die Größe des gedehnten Volumens zu sein. Aufgrund dieser Annahme wurde der EWDR neu gestaltet (EWDR-PM) und durch Vorverformen ein starker Plastic-Memory-Effekt implementiert. Dieser Dichtring wies in Laboruntersuchungen in 01 bis 80°C keine Leckage auf. Das Reibmoment der Bauform EWDR-PM2 war weitgehend temperaturunabhängig. Bild 6 zeigt im Vergleich mit anderen Radialdichtungen den Verlauf der auf den Wellenumfang bezogenen tangentialen Reibkraft des EWDR-PM2. Während bei den anderen Dichtungen die Reibung nut steigendem Druck zunimmt, ist der EWDR-PM2 offensichtlich im Druckbereich bis 2,0 MPa druckentlastet. Zur optimalen Nutzung des Plastic- Memory-Effekts sollen in weiteren Arbeiten die Lange und Dicke der Dichtringmembran sowie das Untermaß der Dichtkante aufeinander abgestimmt werden. Dazu wird neben Experimenten die FE-Simulation des EWDR mit Hilfe des Programmsystems MARC/ MENTAT eingesetzt. Um in diese Simulation auch den Plastic- Memory-Effekt einbeziehen zu können, werden die notwendigen Kennwerte für die verwendeten Dichtungswerkstoffe in speziellen Experimenten ermittelt.
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%A Müller, Heinz Konrad
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