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Charakterisierung einer hoch ausgenutzten permanentmagnetisch erregten Synchronmaschine: Characterization of a Highly Utilized Permanent Magnet Synchronous Machine

. Universität Stuttgart, Stuttgart, (2020-07-01)

Abstract

In dieser Arbeit wird anhand der eigenentwickelten Elektromotoren eines Formula Student Rennwagens vom GreenTeam der Universität Stuttgart eine hochdrehende und hoch ausgenutzte permanentmagnetisch erregte Synchronmaschine charakterisiert, indem einerseits eine Offline-Parameteridentifikation durchgeführt und andererseits das Betriebsverhalten im Vergleich mit zwei weiteren Elektromotoren analysiert wird. Bei der Parametrisierung werden der Strangwiderstand und die Permanentmagnetflussverkettung temperaturabhängig bestimmt. Für die Messung der absoluten Induktivitäten wird ein Verfahren entwickelt, das mit einem externen Leistungsmessgerät und wenigen Schnittstellen zum Wechselrichter erfolgt, ohne hierzu die gestellten Strangspannungen aus der Wechselrichterregelung zu benötigen. Die daraus resultierenden stromabhängigen Kennfelder berücksichtigen Eisensättigungs- und Kreuzkopplungseffekte und weisen eine hohe Übereinstimmung mit den simulierten Kennfeldern auf. Bei den anschließend ermittelten differentiellen Induktivitäten wird gezeigt, dass die differentielle Induktivität L:dd für hoch ausgenutzte Maschinen und negative i:1d-Ströme größer als die absolute Induktivität L:d ist. Zum Abschluss der Parameteridentifikation werden die Ergebnisse anhand eines Vergleichs zwischen den gemessenen und den berechneten Drehmomenten validiert. Die Ergebnisse weisen eine hohe Übereinstimmung auf und zeigen, dass insbesondere bei höheren Drehzahlen der Einfluss der Eisenverluste auf die Parametrisierung zu berücksichtigen ist. Das Betriebsverhalten der unterschiedlichen Maschinen wird zunächst anhand von Drehmoment- und Leistungskennlinien sowie Effizienzkennfeldern verglichen. Daraufhin werden die Verlustleistungskennfelder messtechnisch in die Bestandteile Kupferverluste, mechanische Verluste und Eisenverluste untergliedert. Abschließend erfolgt eine Betriebsanalyse der unterschiedlichen Maschinen, bei der die mittleren Verlustleistungen und Wirkungsgrade anhand von Messdaten berechnet werden. Neben der Gegenüberstellung der Maschinen werden auch die einzelnen Verlustanteile im Fahrbetrieb verglichen, um Verbesserungspotentiale bei der Weiterentwicklung der Maschinen aufzuzeigen. Es wird deutlich, dass die Eisenverluste im Fahrbetrieb den dominierenden Verlustanteil darstellen und mit höchster Priorität zu reduzieren sind.

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