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Wellendichtungen: Wellendichtringe für höhere Betriebsanforderungen: Abschlussbericht FKM Vorhaben Nr. 165

, and . Forschungshefte // Forschungskuratorium Maschinenbau e.V. (FKM) FKM, Frankfurt am Main, AiF-Nr. 8911 edition, (1995)126.

Abstract

Wellendichtringe mit PTFE-Dichtlippe (PTFE-Manschettendichtringe) erlangen wegen ihrer hohen chemischen und thermischen Beständigkeit zunehmend an Bedeutung. In der vorliegenden Arbeit wurden sowohl handelsübliche Dichtringe als auch am Institut hergestellte Dichtlippen experimentell untersucht. Im Mittelpunkt der Untersuchungen standen Radialkraft, Reibverhalten, Förderverhalten und Dichtheit bei vorzugsweise druckloser Beaufschlagung. Anhand der selbst hergestellten Dichlippen wurde der Einfluß der Form der Dichtlippe untersucht und mit Rückförderstrukturen für wechselnde Drehrichtungen der Welle experimentiert. Die Anpressung der Dichtlippe an die Welle erfolgt nur durch die Aufweitung der Dichtlippe bei der Montage auf die Welle, ohne die bei Elastomer-Radial-Wellendichtringen (Elastomer-RWDR) Obliche Spiralfeder. Die Dichtringe haben im Neuzustand bei Raumtemperatur eine hohe Radialkraft, die durch Kriechen irreversibel und bei hoher Temperatur reversibel abnimmt. Die Radialkraft wird hauptsächlich von der Dicke der Dichtlippe bestimmt, Werkstoff und Überdeckung haben wenig Einfluß. Das Reibmoment von PTFE-Manschettendichtringen ist entgegen der weit verbreiteten Meinung nicht geringer als bei Elastomer-RWDR. Im Trockenlauf und bei geringer Schmierung ist das Reibmoment durch die hohe Radialkraft bestimmt, bei guter Schmierung und damit flüssiger Reibung ist die große Berührfläche der bestimmende Faktor. Der Verlauf des Reibmoments Ober der Drehzahl zeigt, daß schon bei geringer Gleitgeschwindigkeit flüssige Reibung im Dichtspalt auftritt. Bei hoher Drehzahl lagen die ermittelten Reibwerte zwischen 0,2 und 0,7, und damit sehr viel höher als die in der Literatur oft angegebenen Werte. Bei Druckbeaufschlagung steigt das Reibmoment etwa linear mit dem Druck an. Bei PTFE-Dichtlippen bildet sich kein natürlicher Rückfördermechanismus wie bei Elastomer-RWDR. Zuverlässige Dichtheit ist nur bei Dichtringen mit Spiralrille gewährleistet, ohne Spiralrille muß mit hoher Leckage gerechnet werden. Abrasive Partikel im Öl sind nicht ursächlich für Leckage, führen aber zu hohem Verschleiß an Dichtring und Welle und dadurch zu verminderter Dichtheit. Mit entsprechend gestalteten Rückförderstrukturen ist prinzipiell eine Rückförderung in beiden Drehrich- tungen möglich. Die Rückförderung wird unter anderem durch die Anzahl, Größe, Tiefe und Lage der Strukturen sowie der Dicke und Aufdehnung der Dichtlippe beeinflußt. Werden PTFE-Dichtlippen im Trockenlauf betrieben, so ist das PTFE-Compound der Dichtlippe entscheidend für die Standzeit der Dichtlippe und den Verschleiß an der Welle. Eine hohe Standzeit der Dichtlippe und gleichzeitig geringer Wellenverschleiß ist dabei möglich.

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