Abstract
Die Anthropologie und somit die Frage nach dem Wesen des Menschen ist seit der griechischen Antike eng mit dem politischen Denken verbunden. „Die Philosophen, welche die Grundlage der Gesellschaft untersuchen, haben alle die Notwendigkeit verspürt, bis auf den Naturzustand zurückzugreifen“ (Rousseau). Umso erstaunlicher ist es deshalb, dass ein systematischer Zusammenhang zwischen Anthropologie und politischer Theorie erstmals zu Beginn des 20. Jahrhunderts, von Carl Schmitt, formuliert wurde, der behauptete: „Man könnte alle Staatstheorie und politischen Ideen auf ihre Anthropologie prüfen und danach einteilen ob sie einen 'von Natur bösen' oder einen 'von Natur guten' Menschen voraussetzen. Entscheidend ist die Auffassung des Menschen als Voraussetzung jeder weiteren politischen Erwägung“ (Schmitt). Es ist diese steile, doch innovative These zum Verhältnis von Anthropologie und politischer Theorie, welche im Rahmen dieser Arbeit, am Beispiel vier politischer Großtheorien der Moderne, untersucht werden soll.
Users
Please
log in to take part in the discussion (add own reviews or comments).