Book,

Nach Gott

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Suhrkamp, Berlin, Erste Auflage edition, (2017)UB Stadtmitte.

Abstract

In seinem epochemachenden Buch Globen, in dem die Globalisierung von ihren Anfängen bis zur (vorläufigen) Entfaltung Ende des 20. Jahrhunderts beschrieben wird, kennzeichnet Peter Sloterdijk Gott »als schlechthin höchste Quelle von Versicherungsschutz«. Diese in allen (zumindest monotheistischen) Religionen gültige Annahme setzt Paradoxien frei, die vom Mittelalter bis in die Neuzeit verheerende Konsequenzen hatten: der seit der Jahrhundertwende triumphierende Fundamentalismus ist die schlimmste Auswirkung. Welche Entwicklungen sind jedoch mit dem spätestens seit Ende des 19. Jahrhunderts virulenten Satz »Gott ist tot« verbunden? Ist er ein Philosophem ohne reale Effekte? Ist er die Beschreibung eines Mentalitätswandels? Ist er eine Diagnose des Geschehenden? Ist er als Prognose zu begreifen, die alle interreligiös begründeten Auseinandersetzungen beendet? „Der Titel ist ganz schön bombastisch: "Nach Gott". Das klingt nach postreligiöser Epochendiagnose, nach wagemutigem, die Existenzialien des modernen Lebens beherzt in den Blick nehmendem Denken in der Tradition Nietzsches und vielleicht Michel Onfrays. Der Inhalt des Bands ist dann letztlich gar nicht so bombastisch. Es handelt sich um eine Sammlung von Aufsätzen und zum Teil bereits in anderen Sloterdijk-Büchern abgedruckten Texten, die man im weitesten Sinn unter dem Rubrum "Religionskritik" zusammenfassen könnte. Was nicht heißt, dass man in diesem Band nicht bemerkenswerte Einsichten und - selbstredend - auch einige Gemmen Sloterdijkscher Formulierungskunst finden könnte. Wie bereits in früheren, zielstrebig auf Pointe hin geschriebenen Werken lässt der Philosoph auch diesmal kaum ein gutes Haar an den Offenbarungs-Religionen und speziell an der Welt-, Lust- und Körperverachtung, die er etwa im Christentum seit 2.000 Jahren am Werk sieht“ (deutschlandfunk.de)

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