Zusammenfassung
Die Untersuchungen der bauphysikalischen Potenziale der
herkömmlichen und adaptiven Konstruktion für den wärmedämmenden
und wärmeleitenden Zustand haben gezeigt,
dass für alle Untersuchungen der Heizbedarf um
etwa die Hälfte größer ist, als für die Kühlung. Zudem ist
zu erkennen, dass die adaptiven Konstruktionen im wärmedämmenden
Zustand kaum höhere Ergebnisse für den
Heizbedarf ergaben, als die der massiven Konstruktionen.
Hinsichtlich des Kühlbedarfs ergab sich ein ähnliches Bild.
Die adaptive massive Konstruktion hat im wärmedämmenden
Zustand einen Heizbedarf von 2 113,5 kWh/a, wohingegen
dieselbe Konstruktion im wärmeleitenden Zustand
einen Heizbedarf von 2 343,8 kWh/a aufweist. Aus energetischer
Sicht zeigen adaptive Konstruktionen im Vergleich
zu herkömmlichen Konstruktionen Potential auf. Es wird
weniger Material verwendet und somit ressourcenschonender
gebaut. Die untersuchten adaptiven Konstruktionen benötigen
für die Aktuierung, siehe schwarzer Anteil in Bild 6
und 7, kaum zusätzliche (Betriebs-) Energie. Es zeigt sich,
dass adaptive Konstruktionen im wärmedämmenden Zustand
direkt mit den herkömmlichen Konstruktionen vergleichbar
sind und sich hinsichtlich des Primärenergiebedarfs
und des Treibhauspotenzials keine Verschlechterung
durch die leichte Bauweise ergibt. Zudem ist kein wesentlicher
Mehraufwand für den Energiebedarf für Kühlen und
Heizen notwendig, um die raumklimatischen Anforderungen
aufrecht zu erhalten, siehe Tabellen 7 bis 9.
Adaptive Konstruktionen bieten das Potenzial Umweltwirkungen
über den Lebenszyklus von Räumen zu
reduzieren. Vor allem die adaptive ultraleichte Membrankonstruktion
weist vergleichsweise geringe Umweltwirkungen
auf. Für die tatsächliche Anwendung der Konstruktionen
ist jedoch immer fallspezifisch zu entscheiden,
welche Einwirkungen auf das Gebäude wirken und welche
Konstruktion eine Reduzierung von Umweltwirkungen ermöglicht.
Die weiteren räumlichen Bestandteile (Geschossdecke,
Fenster und TGA) wurden gleichbleibend angenommen.
Sie bieten weiteren Gestaltungsspielraum für eine
künftige weitere Reduzierung des Ressourceneinsatzes
durch Adaptivität.
Die Software WUFI eignet sich, um die Unsicherheiten
in der LCA zu minimieren. Jedoch ist es nicht möglich,
eine Aussage zur Robustheit der Ergebniswerte zu treffen.
Nach Abschluss der Gebäudeplanung und der Datenerfassung
sollten die Ergebnisse besser als die Bereiche von
Werten betrachtet werden (inklusive Bandbreite und Verteilung),
die von deren Unsicherheiten abhängen. Hierfür
eine Lösung zu finden, stellt eine folgende Herausforderung
dar, welche künftig verfolgt werden soll.
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