Incollection,

Die partizipative Begleitung riskanter Entscheidungen als soziale Innovation

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Gesellschaft innovativ – Wer sind die Akteure?, VS Verlag, Wiesbaden, (2011)
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-94135-6_18

Abstract

Am 28. Oktober 2010 hat der Bundestag die Verlängerung der Laufzeit von 17 deutschen Atomkraftwerken beschlossen. Mit Hilfe der schwarz-gelben Mehrheit des Parlamentes wurde dafür gestimmt, die Laufzeit der Atomkraftwerke entgegen der Beschlüsse der rot-grünen Regierung von 2002 um im Schnitt zwölf Jahre zu verlängern. Zur Begründung wurden u.a. Entlastungseffekte beim Klimaschutz aufgrund eines geringeren CO2-Ausstoßes, die Versorgungssicherheit und Korrekturmöglichkeiten bei der Strompreisentwicklung genannt. Diskutiert wurde insbesondere das Argument, dass die Nutzung der Kernenergie für den Umbau der gesellschaftlichen Energieversorgung eine ‚Brückentechnologie‘ darstelle. Dann führten am 11. März 2011 ein Erdbeben und ein nachfolgender Tsunami in Japan zu einer Reihe von Nuklearunfällen mit Kernschmelzen in mehreren Reaktorblöcken des Atomkraftwerks Fukushima und einem Ausstoß großer Mengen radioaktiven Materials. Diese Ereignisse und insbesondere die weltöffentliche Beobachtung der auch in einem Hochtechnologieland äußerst begrenzten Fähigkeiten der Katastrophenkontrolle stellten in Deutschland die bisher getroffenen Entscheidungen wieder in Frage.

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