Inproceedings,

Standzeitprognose durch Förderwertmessung während Langzeitversuchen

, and .
Tagungsband V. Hamburger Dichtungstechnisches Kolloquium: Dynamische Dichtungen, Hamburg, (2004)252.

Abstract

Die Funktion des Dichtsystems Radial-Wellendichtring beruht auf dessen Eigenschaft, Fluid von der Luftseite zur Bodenseite zu fördern. Zur qualitativen und quantitativen Beurteilung von unterschiedlichen Dichtringen und auch Dichtsystemen haben sich im Laufe der Forschungsarbeiten zum Radial-Wellendichtring drei prinzipielle Vorgehensweisen etabliert. Zum Einen wird dem Dichtsystem an der Luftseite zwischen Dichtkante und Wellenoberfläche eine definierte Ölmenge zugegeben. Anhand der benötigten Zeitspanne, um das zugegebene Fluid vollständig zur Bodenseite durchzufördern, wird der Förderwert errechnet. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Dichtstelle luftseitig mit einem definierten Ölvolumenstrom zu bespritzen, und das abfließende Ölvolumen zu erfassen. Aus der Differenz zwischen angespritztem und Abgeflossenem Ölvolumen wird die Förderung im Dichtsystem errechnet. Die Dritte Methode verwendet eine luftseitige Sekundärkammer, welche mit Öl geflutet wird. Gemessen wird entweder der Ölverlust in der Sekundärkammer oder der Ölgewinn in der Primärkammer als Förderwert des Dichtsystems. Diese Förderwertbestimmungsmethoden werden ausnahmslos zur Bestimmung des Förderwertes unter „Laborbedingungen“ verwendet. D.h., der Dichtring wird zu Beginn oder nach Abschluss einer Dichtheitsuntersuchung o. ä. demontiert, und auf einer Prüfeinrichtung förderwertmäßig vermessen. Die vorgestellte Messeinrichtung ermöglicht nun auf der verwendeten Prüfeinrichtung, den Förderwert eines Dichtsystems während einer Dichtheitsuntersuchung ohne Eingriff ins Dichtsystem zu messen. So kann zu beliebigen Zeitpunkten einer Dichtheitsuntersuchung der aktuelle „dichtungstechnische Zustand“ des Systems erfasst und bewertet werden. Eingesetzt wird hierzu eine „modifizierte Zweikammer-Methode“. Eine geeignet nach außen abgedichtete Sekundärkammer wird für die Dauer der Förderwertmessung mit Öl geflutet. An einem Steigrohr kann in Abhängigkeit der Zeit das geförderte Ölvolumen abgelesen werden und somit der Systemförderwert errechnet werden. Nach Abschluss der Förderwertmessung wird die Sekundärkammer wieder entleert, und die Dichtheitsuntersuchung kann fortgesetzt werden. Die ggf. auftretende Leckage des untersuchten Dichtsystems wird fortlaufend erfasst.

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